Das Trio Parnassus siegt beim Interpretationsvergleich des RTBF
Am Sonntag, dem 18. Oktober 2009, unternahm der inzwischen selbst bereits legendäre Harry Halbreich in einer zweistündigen Sendung des belgischen RTBF gemeinsam mit der Moderatorin Anne Mattheeuws einen ausgedehnten Spaziergang durch die Interpretationsgeschichte des Klaviertrios Es-dur op. 70 Nr. 2 von Ludwig van Beethoven.

Schon die Vorauswahl, die der bekannte belgische Kritiker und Wissenschaftler getroffen hatte, sprach Bände: Das Borodin Trio, das Florestan Trio, das Prager Guarneri Trio sowie die Formation Kempff-Schilling-Fournier waren in ausführlichen Ausschnitten und Gegenüberstellungen zu hören. Ergänzt wurde diese illustre Runde durch die Aufnahme des Trio Parnassus, die bei Dabringhaus & Grimm im Jahre 2001 erschien.

Das Ergebnis war vielleicht nicht ganz unverwartet und doch eine Sensation, denn bei aller gebotenen Differenzierung und dem Eingeständnis, daß es die Einspielung und Interpretation niemals geben könne, kamen die Beteiligten der bemerkenswerten Gesprächsrunde, kam vor allem auch Harry Halbreich mit seiner viele Jahrzehnte umfassenden Erfahrung zu dem ebenso sensationellen wie begeisternden Resultat: »die beste Synthese«, »lyrisch und kammermusikalisch«, vor allem aber auch »sehr treffend, mit viel Energie, ohne alle Härten« sei die Darstellung des Trio Parnassus – und das waren nur drei der gewichtigsten Gründe, die am Ende den Ausschlag gab. Das Fazit: »Ein Paradies der Kammermusik«! Und das war nicht dahingesagt, sondern das Ergebnis gründlichster Studien und unvoreingenommener Vergleiche – ein Urteil, auf das alle Beteiligten berechtigtermaßen so stolz sein dürfen wie auf die »paradiesische« Einspielung selbst.


Die Einspielung:

Ludwig van Beethoven
Sämtliche Klaviertrios Vol. 3
Klaviertrios op. 70,1 D-dur und op. 70,2 Es-dur
MDG 303 1053-2