Streifzüge durch Zeit und Raum:
Die neuen Konstellationen des Trio Parnassus

Daß die Gestaltung musikalischer Programme, die nicht nur eine Reihung beliebter Repertoirestücke sein sollen, immer auch etwas über die Persönlichkeit des oder der Ausführenden verrät, ist eine alte Weisheit, die ihren Wahrheitsgehalt indessen nicht verliert – so oft man sie auch wiederholen mag. Sicher spielen stilistische und historische Erwägungen oder geographische Beziehungen eine Rolle, sind mitunter zeitliche Ordnungsprinzipien und dann wieder die Kontrastgestaltung von Relevanz, wenn sich die unterschiedlichen Geister in Gestalt ihrer Kreationen treffen, um entweder einander im engen Schulterschluß komplementär zu ergänzen oder auch im heftigen Widerstreit die extremen Pole des künstlerischen Universums zu erreichen. Doch die Fragestellungen und die konkreten Gegenwartsantworten stammen von denen, die sich der besonderen Materie aussetzen, sich selbst wie Spiegel im Spiegel reflektieren und so die Räume schaffen, in denen wir miterleben, in denen wir uns daheim oder manchmal auch heimatlos fühlen können – je nach dem, was uns die Schöpfer von sich mitteilen wollten.

Drei neue Konstellationen hat das Trio Parnassus ersonnen:

Programm I »1770«

Johann Christian Rinck (1770 – 1846) Klaviertrio D-Dur (1804)
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Streichtrio c-Moll op.9,3 bearbeitet als Klaviertrio von Ferdinand Ries
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Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Klaviertrio Es-Dur, op.38 nach dem Septett op.20

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Programm II »Damenwahl«

Luise Adolpha Le Beau (1850 – 1927) Klaviertrio d-Moll, op.15
Ethel Mary Smith (1858 – 1944) Klaviertrio d-Moll (1880)
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Clara Schumann (1819 – 1896) Klaviertrio g-Moll, op.17

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Cécile Chaminade (1857 – 1944) Klaviertrio a-Moll, op.34

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Programm III »Raritäten«

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Streichtrio c-Moll op.9,3 bearbeitet als Klaviertrio von Ferdinand Ries
Clara Schumann (1819-1896) Klaviertrio g-Moll, op.17 oder Cécile Chaminade (1857 – 1944) Klaviertrio a-Moll, op.34
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Edouard Lalo (1823 – 1892) Klaviertrio Nr.3. a-Moll, op.26